In einer am 31. August veröffentlichten Pressemitteilung beziffert Statistik Austria den Pro Kopf-Verbrauch der Österreicher für 2016 mit 96,9 kg Fleisch, darunter 54,2 kg Schweinefleisch, 21,6 kg Geflügel und 17,9 kg Rind- und Kalbfleisch. Diese Zahlen werden landauf, landab in den Medien kolportiert. Nun gehen diese Angaben aber auf die landwirtschaftliche Produktion zurück. Und die produziert nun mal Tiere, die nicht nur aus Fleischteilen, sondern auch aus Knochen und anderen für den menschlichen Verzehr ungeeigneten Teilen bestehen.
Man hätte sich auf der Website von Statistik Austria nur ein paar Seiten weiter klicken müssen, um dies festzustellen. Unter dem Titel „Versorgungsbilanz für Fleisch nach Arten 2016“ ist dann auch von „Schlachtgewicht in Tonnen“ zu lesen. Demnach beträgt der Inlandsverbrauch (abzüglich Export, zuzüglich Import) für die Kategorien Rind und Kalb, Schwein, Schaf und Ziege, Pferd, Innereien und Geflügel insgesamt 846.898 Tonnen, was einen Pro-Kopf-Verbrauch von 96,9 kg ergibt. Dieser sogenannte Pro-Kopf-Verbrauch geht also vom Schlachtgewicht aus. Nur zwei Zeilen darunter wird der „menschliche Verzehr“ mit 566.196 Tonnen ausgewiesen, was einen tatsächlichen Pro-Kopf-Konsum von 64,8 kg ergibt – und übrigens auch dem langjährigen Durchschnitt entspricht. Es sind also weder die Unkenrufe von Gesundheitsaposteln angebracht, die ob eines kolportierten Pro-Kopf-Verbrauchs von 100 kg die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Noch muss die Fleischbranche befürchten, ihre Absätze en gros zu Gunsten vegetarischer und veganer Lebensmittel zu verlieren.
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